Tradition hat einen Namen Sc Preußen Münster 06 - Geschichte des Vereins
SCP

 

Gegründet wurde der Verein am 30. April 1906 von Schülern des heutigen Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasiums unter dem Namen „FC Preußen“. Zunächst zweitklassig, stieg man bereits im Jahr 1908 in die A-Klasse (1. Liga) auf. 1914 wurde der Verein zum ersten Mal Westfalenmeister, dieser Erfolg wiederholte sich im Jahr 1921. 1921 wurde auch die Umbenennung in „Sportclub Preußen“ vorgenommen. Nach mehreren Abstiegen und Wiederaufstiegen konnte der Verein sich ab Ende der 1940er Jahre endgültig in der Oberliga (1. Liga) etablieren.

In der Saison 1950/51 kam die Mannschaft auf Platz 2 der Oberliga West, einen Punkt hinter dem FC Schalke 04. In den Gruppenspielen (der Vorrunde) zur Deutschen Meisterschaft schaltete Preußen Münster dann den 1.FC Nürnberg, den Hamburger SV und Tennis Borussia Berlin aus. Im Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern verlor die Mannschaft vor 100.000 Zuschauern im Olympiastadion Berlin mit 1:2 (Torschütze für Preußen: Gerritzen). In der Saison 1953/54 gelang noch einmal ein vierter Platz, ansonsten endete man stets nur im Mittelfeld. Umso überraschender kam für zahlreiche Beobachter 1963 Münsters Aufnahme in die neugegründete Fußball Bundesliga

1962 unternahm die Mannschaft eine Südamerikareise und bestritt Freundschaftsspiele gegen die Nationalmannschaften Chiles (SC Preußen Münster: Chile 3:0) und Argentiniens (SC Preußen Münster: Argentinien 2:1).

Das erste Bundesligaspiel am 24. August 1963 gegen den Hamburger SV wurde von 40.000 Zuschauern im Preußenstadion verfolgt und endete 1:1, nachdem Münster durch ein Tor von Falk Dörr geführt hatte. Nach gutem Saisonstart folgte eine Serie siegloser Spiele, darunter eine 0:5-Auswärtsniederlage in Hamburg. Am Ende der Saison stand Münster als Absteiger fest.

In den 1970er Jahren hatte der SCP die bis heute besten Chancen, um wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Doch sowohl in den Jahren 1976, 1978 und 1979 wurde man in der zuvor neu gegründeten 2. Bundesliga Nord Dritter und verpasste den Aufstieg um jeweils einen Platz.

Besonders in Erinnerung ist dabei das 4:1 gegen den direkten Aufstiegsrivalen Borussia Dortmund am 26. Mai 1976. Im strömenden Regen und vor über 40.000 Zuschauern im restlos überfüllten Preußenstadion spielte Münster den BVB schwindelig, fand sich aber dennoch 3 Spieltage später auf dem besten Nichtaufstiegsplatz wieder.

Zur Saison 1981/1982 führte der DFB die eingleisige 2. Bundesliga ein. Durch einen 13. Platz in der Vorsaison konnte sich Münster für diese nicht qualifizieren und wurde erstmals drittklassig.

Nach sechs vergeblichen Anläufen wurde der SC Preußen 1988 Meister der Oberliga Westfalen, scheiterte jedoch in der damals noch ausgespielten Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga an Hertha BSC Berlin.

1989 gelang den Preußen unter Helmut Horsch erneut die Meisterschaft in der Oberliga, und Preußen Münster stieg nach einem 0:0 im entscheidenden Spiel im Preußenstadion der Aufstiegsrunde gegen den MSV Duisburg in die 2. Bundesliga auf. Zur neuen Saison verließ Helmut Horsch die Preußen und wechselte zum Fußballverband Westfalen. Ihm folgte Elmar Müller auf den Trainerstuhl.

Die folgende Zweitligasaison schloss Münster als Tabellenzwölfter ab. Preußen gelang es, in diesem Jahr den FC Schalke 04 sowohl zuhause (2:1), als auch auswärts (1:0) zu schlagen. In der Saison erfolgte aufgrund von Erfolglosigkeit ein Trainerwechsel von Elmar Müller zu Ernst Mareczek, der zuvor Sportlicher Leiter bei den Adlerträgern war.

Gleich im Folgejahr folgte mit dem Abstieg die große Ernüchterung. Wurde mit Gerd Roggensack noch hoffnungsvoll ein renommierter Trainer und mit Harald Kügler ein versierter Zweitligaspieler verpflichtet, gelang es den Preußen unter ihm nicht erfolgreich Fußball zu spielen. Im Frühjahr 1991 wurde daher Siegfried Melzig als vermeintlicher Retter engagiert. Ihm gelang es jedoch ebenso wenig, mit den Preußen die Klasse zu halten und Preußen stieg somit als Tabellenachtzehnter erneut in die Oberliga Westfalen ab.

In den beiden folgenden Saisons wurde der SC Preußen jeweils Meister, scheiterte in den Aufstiegsrunden jedoch am Wuppertaler SV und an Rot-Weiss Essen. 1994 genügte Platz zwei zur Qualifikation für die neu gegründete Regionalliga West/Südwest. Im selben Jahr gewann Münster die Deutsche Amateurmeisterschaft nach einem 1:0 im Finale gegen die Kickers aus Offenbach. In den folgenden 6 Spielzeiten in der Regionalliga stellte der SC Preußen meistens nur Mittelmaß dar. Dennoch ist man mit 306 Punkten aus 206 Spielen ewiger Tabellenführer dieser im Jahr 2000 wieder aufgelösten Liga.

Zur Saison 2000/2001 führte der DFB eine neue zweigleisige Regionalliga ein. Der SC Preußen konnte sich dafür am letzten Spieltag der Vorsaison durch ein 4:1 über den SC Verl vor über 10.000 Zuschauern qualifizieren und wurde der Regionalliga Nord zugeteilt.

Gleich in der ersten Saison stand der Verein dicht vor der Rückkehr in die 2. Liga. Doch am vorletzten Spieltag gelang es nicht, eine 1:0-Führung beim direkten Aufstiegskonkurrenten Fortuna Köln über die Zeit zu bringen und so war man auf Schützenhilfe anderer Vereine angewiesen, die ausblieb.

In den folgenden Saisons war Preußen Münster nun regelmäßig in den Abstiegskampf verstrickt. 2002 wurde dabei die Klasse nur gehalten, weil aus der 2. Bundesliga nur eine Mannschaft in die Regionalliga Nord absteigen musste und sich dort die Zahl der Absteiger von vier auf drei reduzierte.

2004 gelang der Klassenerhalt am letzten Spieltag in einem Abstiegsendspiel gegen Wattenscheid 09 das nach dem 1:0-Sieg der Preußen in die Oberliga musste.

Im Jahr 2006, genau zum 100. Geburtstag des Vereins, waren die Preußen nach einer 1:2-Niederlage gegen den Wuppertaler SV am vorletzten Spieltag faktisch abgestiegen, auch der folgende 3:1-Erfolg gegen Bayer Leverkusen (A) konnte das Blatt nicht mehr wenden. Damit wurden die Preußen zum ersten Mal nach 100 Jahren Vereinsgeschichte viertklassig.

In der Oberligaspielzeit 2006/2007 wurde der angestrebte sofortige Wiederaufstieg in die Regionalliga unter Trainer Georg Kress mit einem 6. Platz dann deutlich verfehlt.

Die folgende Saison 2007/2008 wurde unter dem neuen Trainer Roger Schmidt und mit einem fast gänzlich veränderten Kader in Angriff genommen. Da ein Aufstieg in eine höhere Spielklasse aufgrund der Einführung der 3. Liga in dieser Spielzeit nicht möglich war, war das Ziel sich für die neue viertklassige Regionalliga zu qualifizieren. Dieses wurde bereits frühzeitig erreicht. Außerdem sicherte sich Preußen Münster am vorletzten Spieltag mit einem 2:0-Sieg in Hamm die Meisterschaft. Darüber hinaus wurden auch noch der Verbandspokal und der Kreispokal gewonnen, womit sich die Preußen erstmals seit 1997 für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals qualifizierten und dort dem Vfl Bochum erst im Elfmeterschießen mit 5:6 unterlagen.

Der 100.000-Mark-Sturm 

Ab Ende der 1940er Jahre lockten die Preußen eine Reihe überdurchschnittlicher Angreifer ins Münsterland, die 1950/51 als „100.000-Mark-Sturm“ legendär wurden; das waren Rechtsaußen Fiffi Gerritzen vom VfB Oldenburg, der nicht nur 1951 gegen Österreich Ecken direkt verwandeln konnte, der Dortmunder Borusse Adi Preißler, Mittelstürmer Rudi Schulz, Jupp Lammers und Linksaußen Sigi Rachuba (SpVgg Erkenschwick), dazu Weghorst und ab 1952 Werner Erb, der jedoch bald entnervt zu Altona 93 zurückkehrte.

Die Spieler bestritten allerdings später, dass sie so viel Geld bekommen hätten: Adi Preißler erinnert sich an eine Tankstelle, die er pachten konnte, mit der aber wegen der damaligen Benzin-Rationierung kein Geld zu verdienen gewesen sei; und Gerritzen erzählt: „Nach dem Training bekamen wir eine Flasche Milch und ein Würstchen mit Kartoffelsalat. Das kostete 1,90 DM, und die wurden auch noch auf unser Vertragsspielergehalt angerechnet, bis wir dagegen auf die Barrikaden gingen.“ Die griffige Formulierung „100.000-Mark-Sturm“ geht wohl auf einen Journalisten zurück, der damit den Wert der Angriffsreihe umschreiben wollte, die mit dem Erreichen des Meisterschaftsendspiels 1951 ihren sportlichen Höhepunkt erlebte.

Mit Siegfried Rachuba, der von 1949 bis 1959 den Preußendress trug, ist ein Mitglied dieser Angriffsreihe bis in die Gegenwart Münsters erfolgreichster Erstligatorschütze aller Zeiten: er erzielte in 238 Spielen 97 Treffer. Zudem gehen auch vier der 23 Endrundentore 1951 auf sein Konto.

Siege und Niederlagen

Die 1. Bundesliga [Bearbeiten]

In der einzigen Bundesligasaison des SC Preußen kam es zu folgenden bemerkenswerten Ergebnissen:

Höchster Heimsieg in der Bundesliga:

Höchste Heimniederlage in der Bundesliga:

Höchster Auswärtssieg in der Bundesliga:

Höchste Auswärtsniederlage in der Bundesliga:

Die 2. Bundesliga 

In der Zeit der Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga erzielte der SC Preußen folgende bemerkenswerten Ergebnisse:

Höchster Heimsieg in der 2. Bundesliga:

Höchste Heimniederlage in der 2. Bundesliga:

Höchster Auswärtssieg in der 2. Bundesliga:

Höchste Auswärtsniederlage in der 2. Bundesliga:

Sportliche Erfolge

  • Deutscher Vize-Meister 1951
  • Qualifikation für die neu gegründete 1. Bundesliga 1963
  • Deutscher Amateurmeister 1994
  • Westfalenmeister 1988, 1989, 1992, 1993, 2008 (Rekordmeister der Oberliga Westfalen)
  • Westfalenpokalsieger 1997, 2008

Sportliche Misserfolge 

  • Abstieg in die Bezirksklasse 1928 (2. Liga)
  • Abstieg in die Bezirksklasse 1941 (2. Liga)
  • Abstieg in die Landesliga Westfalen Gruppe 2 1947
  • Abstieg in die Regionalliga West 1964 (2. Liga)
  • Abstieg in die Amateuroberliga Westfalen 1981 (3. Liga)
  • Abstieg in die Amateuroberliga Westfalen 1991 (3. Liga)
  • Abstieg in die Oberliga Westfalen 2006 (4. Liga)
 
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